Eine exakte Bestandsanalyse ist noch vor dem tatsächlichen Baubeginn beim Renovieren eines bestehenden Hauses unerlässlich. Dafür gibt es einige Gründe. Einerseits leitet sich daraus ab, welche der Maßnahmen nötig und welche Schwerpunkte beim Sanieren zu setzen sind. Andererseits kann dabei im zweiten Schritt ermittelt werden, welche Aufwendungen die Instandsetzungs- und Sanierungsarbeiten verursachen und wie lange dieses Vorhaben dauern wird.
Noch bevor die Bausubstanz analysiert und das nachfolgende Sanieren erfolgt, ist es wichtig, eine Bestandsaufnahme Gebäude zu machen und die Resultate in Bestandszeichnungen abzubilden. Solche Unterlagen dienen als Grundlage für die Bestandsanalyse, zum Ermitteln von Massen sowie Mengen und als Basis für die künftigen Baupläne. Wenn ein Bauantrag nötig ist, werden auf den Plänen auch die entsprechenden Maßnahmen zeichnerisch wiedergegeben.
Maßliche Bauaufnahme
Im Normalfall geschieht die maßliche Bestandsaufnahme des Industriegebäudes (od. privatem Gebäude) mit der Aufmessung der vor Ort bestehenden Baustruktur. Alte Bestandspläne, die vom Hausbau oder von vorherigen Renovierungsarbeiten im und am Gebäude stammen, sind hilfreich. Jedoch sind diese auf deren Aktualität zu prüfen, weil sich viele Altbauten im Normalfall keineswegs mehr in ihrem ursprünglichen Zustand befinden. Im Laufe der Jahre wurden häufig die Räumlichkeiten den entsprechenden Anforderungen angepasst. Dazu gehört das nachträgliche Einbauen von Bädern, etwaige Installation eines Plattformlifts, sowie die Veränderung der Raumgeometrien aufgrund des Einzugs von Wänden und des Installierens von weiteren Schächten. Ein Nachfragen beim zuständigen Bauamt ist auf jeden Fall sinnvoll, ob da noch Unterlagen aus vorherigen Genehmigungsverfahren vorhanden sind. Um sich ein realistisches Bild bzgl. der Funktionen, des Designs und der Erweiterungsmöglichkeiten einen Überblick verschaffen können kann ein Funktionsmodell hilfreich sein.
Technische Bestandsaufnahme Gebäude
Mithilfe der aktualisierten Bestandspläne findet als Nächstes die technische Bestandsaufnahme Gebäude statt. Im Normalfall erfordert das Untersuchen der bestehenden Bausubstanz besondere Kenntnisse über Materialeigenschaften, Baustoffe und Konstruktionsarten. Selbst das Prüfen der Bauteile mithilfe verschiedenartiger technischer Hilfsmittel und Vorgehensweisen zur Schadensdiagnostik verlangt eine fachliche Qualifikation sowie Erfahrung. Es ist daher wichtig, dass die Bestandsaufnahme Gebäude durch qualifiziertes Fachpersonal stattfindet. Bei dieser Untersuchung ergeben sich die Genauigkeit und die Tiefe aus der Komplexität des entsprechenden Bauvorhabens und des Gebäudezustandes. Beim Prüfen wird ein besonderes Augenmerk auf die Funktionstüchtigkeit und die Qualität von Abdichtungsmaterialien, Bauteilen, den energetischen Zustand und die schallschutztechnischen Belange gelegt. Danach erfolgt das Dokumentieren und Bewerten der Resultate der Bestandsaufnahme Gebäude. Notwendige Renovierungsarbeiten werden nach Bauteilen untergliedert bestimmt.
Energetische Bestandsaufnahme Gebäude
Zwar ist die energetische Bestandsaufnahme Gebäude keineswegs bei allen Altbausanierungen zwingend nötig, wegen der steigenden Energiepreise und den Gesetzesvorschriften zur Energieeinsparung jedoch allen Bauherren unbedingt zu empfehlen. Das Durchführen der energetischen Bestandsaufnahme Gebäude findet durch einen Energieberater statt. Bei einem Termin vor Ort prüft und bewertet er die Heiztechnik und Bausubstanz aus energetischer Hinsicht. Zum Teil sind weitere Untersuchungen notwendig, damit der energetische Zustand des Hauses festgestellt werden kann. Dazu gehört die Thermografie, bei dieser durch eine Wärmebildkamera entsprechend untersucht wird, wo beim Gebäude wärmetechnische Schwachstellen liegen. Um weitere Objektdaten zu erfassen und zu digitalisieren kann ggf. das Laser Scanning verwendet werden. Danach dokumentiert der Berater den vorhandenen Energiestandard, zeigt unterschiedliche Möglichkeiten zum energetischen Sanieren auf und ermittelt dann die Kosten.