Von der Produktidee bis zum fertigen Produkt ist es ein langer Weg. Dieser kann sich über eine Zeitspanne ziehen, die oftmals Jahre umfasst. Es gibt immer wieder Zwischenschritte, die den Verantwortlichen zeigen, wie das Produkt letztlich aussehen könnte. Doch dafür muss das Produkt einige Verfahrenspunkte durchlaufen. Bevor ein Produkt letztlich für den Markt hergestellt wird – ob als limitierte Auflage oder in Serienfertigung – muss der Entwickler den Geldgebern (Banken, Geschäftsleuten oder seinem Abteilungsleiter oder dem obersten Chef) ein sogenanntes Anschauungsmodell präsentieren. Denn nur durch dieses wird das Produkt für diejenigen, die letztlich über ein Für oder Wider wegen der Produktion bzw. der Bereitstellung der Geldmittel zu entscheiden haben, fassbar und begreifbar.
Reale Umsetzung einer Zeichnung auf Papier
Das Anschauungsmodell ist sozusagen die erste reale Umsetzung von einem neuen Produkt. Es handelt sich hier auch nicht um einen Ausdruck auf Papier. Vielmehr werden für die Herstellung von einem Anschauungsmodell verschiedene Rapid Prototyping Verfahren angewandt. Mit diesen ist eine präzise und vor allem schnelle Fertigung der sogenannten „Erstform“ möglich. Zu diesen Verfahren zählt auch der 3D-Druck, aber auch klassische Formen der Herstellung von Erstformen wie das Formgießen sowie andere Formungsverfahren. Je nachdem aus wessen Perspektive hat das Anschauungsmodell verschiedene Zielsetzungen. Der Produktdesigner sieht zum Beispiel, wenn er das Anschauungsmodell das erst Mal in Händen hält, dass es womöglich doch Funktionsschwierigkeiten gibt. In diesem Fall kann er den Termin für die Vorstellung des Produkts für den Kunden etc. noch rechtzeitig wieder absagen und sich erneut an die Arbeit machen. Dreht es sich um eine Wettbewerbspräsentation kommt das sogenannte Wettbewerbsmodell zum Einsatz.
Hilft zu begreifen
Der Kunde selbst erhält dank dem Anschauungsmodell (oder auch Präsentationsmodell) einen ersten – hoffentlich positiven – Eindruck vom fertigen Produkt. Und zwar lange bevor der erste wesentlich teurere Prototyp gebaut wird. Wenn dem Kunden das Anschauungsmodell nicht gefallen sollte, können in dieser Phase des Produktdesigns natürlich auch noch kleine oder auch größere Änderungen vorgenommen werden, ohne dass größere Kosten entstehen. Auch in diesem Fall setzt sich der Produktdesigner einfach zurück an seinen Schreibtisch vor den PC und beginnt möglicherweise noch einmal mit dem Produktdesign von vorne. In vielen Fällen ist das Anschauungsmodell auch sehr wichtig für die Finanzierung des Produktvorhabens. Denn die meisten Geldgeber lassen sich von auf Papier gedruckten Entwürfen nur schwer überzeugen. Vielen, die letztlich für ein Produkt als Geldgeber auftreten, fehlt nämlich das räumliche Vorstellungsvermögen. Wenn Sie ein Abbild des potenziellen Produkts jedoch in Händen halten, fällt die Entscheidung in der Regel leicht, ob dafür überhaupt Gelder fließen werden oder nicht. Gerade wenn es um technische Details oder sonstige Feinheiten eines Produkts bzw. die Größe des Produkts geht, sind ein Anschauungsmodell oder das realistische Funktionsmodell eine hilfreiche Sache.
Zusätzliche Infos zur detailgetreuen Darstellung finden Sie hier.